Samstag, 21. Februar 2015

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin (Lilly Lindner)

Einzelband (Lilly Lindner) - FJB Verlag (Februar 2015) - Broschiert: 9,99€ - 400 Seiten

DER INHALT
Phoebe ist 9 Jahre alt und hat eine ältere Schwester namens April. April ist 16 Jahre alt und leidet an Magersucht. Eines Tages kommt es soweit, dass April in eine Klinik geht, freiwillig. Phoebe kann nicht
verstehen, warum ihre Schwester auf einmal weg ist und warum sie zuvor nicht normal essen konnte, schließlich hat ihre große Schwester ihr immer Brot gemacht, selbst hat sie aber nichts gegessen. Phoebe möchte ihre Schwestern nicht missen, denn die beiden haben einen guten Draht zu einander und sind Schwesternfürimmer (Wer das Buch ließt, wird erfahren warum ich es zusammen schreibe), deswegen
fängt sie an Briefe für April zu schreiben. Briefe, in denen Phoebe viele Fragen stellt, oder sie einfach vom Tag berichtet und noch vielem mehr. Sie hofft auf eine Antworten von April, vergeblich. Doch Phoebe darf ihre Schwester nicht besuchen, daher macht sie tapfer weiter mit dem Briefe schreiben, auch wenn sie keine Antwort bekommt. Phoebe schreibt weiter! Wort für Wort in die Stille hinein und entgegen der Leere, die April hinterlassen hat.

Phoebe erscheint mir sehr erwachsen und hat eine Interessante Wortwahl, die für ihr Alter sehr außergewöhnlich ist. Sie stellt fragen und lernt daraus, korrigiert ihre Eltern und hat einen emotionalen Schreibstil. April war in dem Alter genau wie ihre kleine Schwester, doch heute sind die die beiden wie Sommer und Frühling. April hat blaue Augen und schwarze Haare, sie hat einen großen Freundeskreis und ist nicht gerade unbeliebt, doch ihre Freunde, sind nicht die, die sie braucht.
Die beiden Schwestern bringen ihre Eltern auf die Palme. Sie machen einen Ausflug in die Stadt, fahren einfach mal weg und dann immer dieses pausenlose Gerede, bei dem die Eltern keine Chance haben, dazwischen zu reden. Während Phoebe noch immer ohne Punkt und Komma (Kommas sind übrigens nicht ihre Stärke!) redet, ist April still und redet so gut wie gar nicht mehr mit ihren Eltern. Den diese haben sie behandelt als würde sie nicht existieren, nur weil sie ebenfalls eine interessante Wortwahl hat und gerne hinterfragt. Phoebe wird nicht anders behandelt, doch besser als April damals.

Mein Leben besteht aus Worten. Aus Worten für dich April. Das ist alles, was ich noch habe.(Seite 142)

MEINE MEINUNG
Phoebe und April sind mir beide sofort ins Herz gewachsen. Die beiden waren mir sympathisch auch wenn ich manchmal mit den Eltern mitfühlen konnte und etwas genervt war, letztendlich sind die beiden so wie sie sind und das war mal etwas ganz neues. Hat mir gut gefallen! Mit den Eltern konnte ich zwar mitfühlen und in der Situation, in der sie stecken, hätten andere vielleicht genauso gehandelt. Doch ich nicht, ich finde das Verhalten der Eltern völlig unpassend. Wie sie April damals behandelt haben, wie sie nun mit der Art und Weise von Phoebe umgehen - Schrecklich! An manchen Stellen habe ich die Eltern wirklich für ihr Verhalten gehasst, auch wenn man die Situation berücksichtigt.

Ich träume nur von der Realität. Und die ist zurzeit so schrecklich düster, dass ich nicht mehr weiß, wann ich wach bin und wann ich schlafe.(Seite 144)

Der Schreibstil von Lilly Lindner war wie gewohnt sehr berührend. Ich habe das Buch innerhalb von einem Tag gelesen, da ich nach einem Brief immer wissen wollte, was im nächsten geschrieben wird und das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Es ist spannend geschrieben, auch wenn es sich um ein heikles Thema handelt. In der Mitte des Buches gibt es eine Wendung mit der ich während des lesens nicht gerechnet habe. Das Ende hat mich dann zu Tränen gerührt, wie so manche Briefe in dem Buch, ich konnte mich gar nicht mehr einkriegen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und an den ein oder anderen Stellen sitzt man denn da, mit Tränen in den Augen und kann sich nicht mehr einkriegen. Doch schon schnell vergeht einen das Lachen wieder..

Das Buch befasst sich mit dem Thema Magersucht, es wird nicht in den Mittelpunkt gestellt und jede Einzelheit wird darüber erzählt. Es ist mehr eine Erzählung von ihrer kleinen Schwestern in den Briefen, die verstehen möchte was mit ihrer Schwester los ist, warum ihre Eltern sich dauernd streiten und warum April nach einem Monat immer noch nicht zurück ist. Briefe die berühren.

DAS FAZIT
Ein neues Lieblingsbuch, das ich ab 14 Jahren weiterempfehlen kann.

16 Kommentare:

  1. Das Bild gefällt mir sehr gut! :-)

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  2. Ich fand das Buch auch so umwerfend! *---* ♥
    Eigentlich kann man gar nicht genug davon schwärmen. Ich denke ich werde es noch ganz, ganz, ganz oft lesen (:
    Alles Liebe,
    Jasi ♥

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    1. Oh ja, das ist eine gute Idee. Freut mich, dass es dir ebenfalls gefallen hat :)

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  3. Das Buch steht auf meiner WuLi, und deine ReZi hat mich einmal mehr überzeugt.
    Die ist übrigens sehr schön geschrieben! ;-)

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  4. Ich stimme dir vollkommen zu, das Buch ist wirklich sehr berührend!
    Ich muss zugeben, dass ich die Eltern auch gehasst haben, natürlich war die Situation nciht leicht, aber ich fand echt, dass die gar nicht gingen.
    Und der Wendepunkt in der MItte war wirklich schrecklich, ich habe auch mehrer Tränen verdrückt.
    Liebe Grüße,
    Jana

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    1. Gut das du das mit den Eltern genauso siehst! Auch wenn man die Situation berücksichtigt, ist es immer noch ein falsches Verhalten.

      Freut mich, dass dir das Buch ebenso gut gefallen hat :)

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  5. Hallöchen!
    mir ist das Buch jetzt schon ein paar Mal über den Weg gelaufen und es wird für mich immer klarer, dass ich es einfach lesen muss! Ich kann quasi gar nicht anders. Ich muss und ich werde es lesen. Danke für deine schöne Rezension, das hat mir jetzt den Rest gegeben. xD

    Liebst, Lotta

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    1. Hallöchen Lotta!
      Du musst es unbedingt lesen! Ich glaube, es würde dir gefallen. Gut, dass ich dich mit meiner Rezension überzeugen konnte. Danke für dein Feedback ;)

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  6. Huhu liebe Jenny :)

    Oh Mann, das Buch habe ich mir gleich geholt als es rauskam und jetzt steht es im Regal. Es muss unbedingt gelesen werden, wenn es dein neues Lieblingsbuch ist :)
    Wenn mir das Buch gefällt, hatte ich vor "Splitterfasernackt" zu lesen.

    Liebste Grüße Sine

    Und bei deinen wunderschönen Blog, folge ich dir auch gleich ;) Hast einen ähnlichen Buchgeschmack wie ich :)

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    1. Hallöchen!
      Das habe ich auch vor, die anderen Bücher der Autorin muss ich mir auch unbedingt noch besorgen. Dir viel Spaß beim Lesen von "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin", ich hoffe es kann dich ebenfalls überzeugen.

      Danke dir!

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  7. Hey :)

    Ich will das Buch unbedingt lesen und deine Rezi überzeugt mich in der Hinsicht noch mehr *_*
    Und ich stimme Sine zu, du hast wirklich einen schönen Blog ♥

    Liebe Grüße :)

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    1. Huhu,
      vielen lieben Dank! Unbedingt, ich kann es wirklich jedem ans Herz legen.

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  8. Ich bin total deiner Meinung. Das Buch sooo schön. Mir kamen auch an einigen Stellen ganz schön oft die Tränen. Bei diesem Buch bleibt einfach kein Auge trocken.
    Mit den Eltern hatte ich auch so meine Schwierigkeiten. ich konnte sie wirklich nicht verstehen, auch wenn ich es versucht habe.

    Liebe Grüße
    Maddie :)
    http://maddiesdreamofwonder.blogspot.de/

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  9. Hey

    Das Buch lese ich gerade und bis jetzt kann ich deine Meinung nur bestätigen! Freue mich bereits weiter zu lesen.
    Übrigens ist dein Blog echt super, warum habe ich den noch nicht entdeckt :) bleibe gleich als Leserin zurück.

    Liebe Grüsse
    Denise
    http://bibliomanie2.blogspot.ch/

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