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That Girl (Gabriella Santos de Lima)


HarperCollins Verlag | 285 Seiten | Einzelband  | Roman | 16€ | ⭐

INHALT

Tess ist eine erfolgreiche Influencerin, die in ihren Vlogs ein perfektes Leben darstellt: Avocadotoast zum Frühstück, Pilates im hippen Stadtteil und Co-Working im angesagten Café. Alles scheint perfekt und wird von ihren Followern gefeiert. Tess predigt Selbstliebe und Authentizität, doch hinter der Fassade sieht es ganz anders aus. Als Leo in ihr Leben tritt, bringt er alles ins Wanken. Die Geschichte thematisiert Tess‘ Reise zur Selbstfindung und die Frage, wer sie eigentlich wirklich ist, während sie sich gleichzeitig mit toxischen Beziehungen und der Suche nach dem Glück auseinandersetzt


BEWERTUNG

Leider war dieses Buch für mich eine ziemliche Enttäuschung. Der Klappentext verspricht "Dies ist kein Liebesroman" und das war dieses Buch auch definitiv nicht, aber was war das dann? Die Handlung plätschert einfach so dahin, ohne besondere Höhepunkte oder Tiefe. Von einem Spannungsbogen habe ich nichts bemerkt. Statt also einer spannenden Geschichte oder gut ausgearbeiteten Charakteren wird hier eine Aneinanderreihung von stereotypischen Themen und Charakteren abgearbeitet: toxische Männer, Avocadotoast, Green Smoothies und Selbstfindung – alles irgendwie oberflächlich. Besonders die Protagonistin Tess konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Sie wirkte auf mich wie ein Roboter: ständig wiederkehrende Routinen und ein Verhalten, das weder inspirierend noch authentisch rüberkam. Auch die Männerfiguren sind das klassische Bild von toxischen Beziehungen ohne Entwicklung.

Es fühlte sich beim Lesen an, als wollte die Autorin mit diesem Buch eine Liste an aktuellen Trends und Problemen abarbeiten, ohne dabei wirklich in die Tiefe zu gehen. Die Figuren blieben bis zum Schluss oberflächlich, die Dialoge vorhersehbar und von einer Emotionen war leider nicht viel zu spüren.

Gute gefallen hat mir jedoch die Gestaltung in dem Buch, die wenigstens ein bisschen Abwechslung in die Geschichte gebracht. Das Buch wurde dadurch jedoch nicht besser. Chatverläufe werden dargestellt, ebenso wie Auszüge aus alten und neuen Büchern von Tess und Kommentare dazu sowie Social Media Beiträge mit Likezahlen und Kommentaren von Followern und Mails. Dem Buch hätten mehrere Seiten Ausarbeitung gut getan, genauso wie die erwähnte und leider fehlende Tiefe. 

Wer nach einem Buch sucht, in dem einem Avocadotoast die Schuld gegeben wird (S.116) und das Anrichten des Brotes auf einem handgefertigten portugiesischen Teller, perfektioniert mit Sprossen on Top im Vordergrund steht, weil ästhetische Instagram-Storys Prio haben (und mehr Tiefe bekommen als die Charaktere), der ist mit diesem Buch gut bedient. Ich habe nach dem Buch Lust auf ein Avocadotoast bekommen, das Buch gähnend geschlossen und mich gefragt "Was war das gerade?"... 

FAZIT 

Wer eine leichte Lektüre für zwischendurch sucht, findet bestimmt bessere Bücher als dieses hier. Die Charaktere wirken alle stereotypisch und die Handlung ist nicht nur langweilig, sondern auch wenig überraschend. Alles bleibt an der Oberfläche, besonders die Probleme der Protagonistin, die sich am Ende scheinbar von selbst lösen. Wirklich schade, da ich das Buch gerne gemocht hätte. Ich versuche aktuell nur den Hype um dieses Buch zu verstehen, denn was haben andere gelesen, was ich nicht gelesen habe?

1 von 5 Sternen ⭐

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